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BSV-Aktuell

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Der Bayerische Landeskader mit neuem Elan.

 

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Wer in der nationalen und internationalen Spitze mitsegeln will muss das ganze Jahr intensiv trainieren, gutes Bootsmaterial besitzen und an möglichst vielen, auch internationalen Regatten teilnehmen. Das können weder die meisten Vereine noch die meisten Eltern unserer jungen Spitzensegler:innen leisten. Neben dem DSV Bundeskader, in dem aktuell 10 von 60 Segler:innen aus Bayern kommen und dem DSV Nachwuchskader (Nationalmannschaft) mit aktuell 9 von 41 Segler:innen aus Bayern, sind die Landeskader ein erster Schritt in den Spitzensport. Die Förderung der jungen Nachwuchstalente ist eine der wichtigsten Aufgaben der Landesverbände. BSV Landestrainer Tom Loewen und BSV Vorstand Markus Reger haben gemeinsam den Landeskader neu aufgestellt. Erstmals seit vielen Jahren sind auch die Jüngsten, die Opti-Segler:innen wieder im Landeskader vertreten.
15 junge Opti-Seglerinnen und -Segler gehören ab sofort dazu, davon gehören acht zum Kern des Kaders, die weiteren sieben stehen kurz vor dem Umstieg in eine nächste Klasse und wurden schon in der Vergangenheit vom BSV unterstützt, sind aber selbstverständlich jetzt noch dabei. Landestrainer Tom Loewen und Opti-Trainer Sven Stadel werden das bayerische Opti-Team trainieren und auf die sechs wichtigsten Regatten im Jahr 2022 vorbereiten. Das traditionelle „Lake Garda Meeting“ im April ist der Auftakt, dann folgen die EM und WM-Ausscheidung im Mai in Warnemünde, die WM im Juli in Bodrum (Türkei), im August dann die EM in Sonderburg (DK) und die IDJM im Rahmen von 50 Jahre Olympia in Kiel sowie der Abschluss mit der Landesjugendmeisterschaft am Starnberger See. Ein volles Programm also für unsere jüngsten Segler:innen in diesem Jahr, das sich der Opti-Landeskader vorgenommen hat. 
Im 29er trainieren Slawomir Dziubinski, besser bekannt als Slawek und Ramón Aixemeno die zwölf bayerischen Kadersegler:innen. Mit dabei sind Jule Ernst und Louisa Schmidt vom DTYC sowie Frederik Steuerer vom ASC, die auch zur Jugendnationalmannschaft des DSV gehören. Auch die 29er haben ein anspruchsvolles Regattaprogramm, die Highlights sind sicher die Landesjugendmeisterschaft im Mai, die YES (Kiel) im Juni, gefolgt von der EM in Rungstedd (DK), der WM in El Balis (ESP) und auch die 29er, wie alle anderen Jugendbootklassen, sind bei der IDJM in Kiel mit dabei.
Ebenso wie das 420er Landeskaderteam, die zwölf Seglerinnen und Segler bereiten sich mit ihren Trainern Lorenzo und Riccardo de Felice auf ihre Regatten vor. Los geht es mit dem Lupo Cup im April am Gardasee, die YES, die IDJM und die Landesjugendmeisterschaft gehören ebenso zum Pflichtprogramm wie die Jugend-Europameisterschaft im Juli in Vilamoura. Wie stark das 420er Team ist zeigt, dass von den zwölf Kadersegler:innen fünf (Benedikt Knapp vom YCSS, Sven Gericke, Xaver Schwarz, Valentina Steinlein, Lea Adolph und Franziska Steinlein, alle vom BYC) auch zur Jugendnationalmannschaft des DSV gehören.
Michael Fellmann hat das Training der ILCA Seglerinnen und Segler übernommen. Dieses Team befindet sich noch im Aufbau und wird die Trainingskooperation mit dem Landesseglerverband Baden-Württemberg fortsetzen. Vorbild ist hier sicher einer der starken bayerischen Nachwuchssegler im ILCA, Julian Hoffmann vom SCAI, der im DSV Bundeskader trainiert ebenso wie auch der bayerische ILCA Star Philipp Buhl, der mittlerweile für den NRV startet. 
Nur mit einer solchen professionellen und attraktiven Jugend- und Kaderarbeit des bayerischen Seglerverbandes binden wir unsere Nachwuchssegler auch langfristig an unsere Vereine. Auch das ist ein Ziel des Bayerischen Seglerverbandes. Deshalb wollen sie die seglerischen Fähigkeiten der jungen bayerischen Segler:innen verbessern, genauso wie die mentalen Herausforderungen meistern, die taktischen und strategischen Kenntnisse vertiefen um all das dann auf dem Wasser anzuwenden. Aber ebenso wichtig sind auch die gemeinsamen Erlebnisse in den Teams, die den Teamspirit prägen und festigen. Gerade um die Höhen und Tiefen des Regattasegelns gemeinsam zu verarbeiten, ist dieser positive Teamspirit im Landeskader eine so wichtige Stütze. (BJH)

Die Segler am Ammersee, Chiemsee und Starnberger See leisten einen wichtigen Beitrag zum Vogel- und Naturschutz.

Von November bis Ende März werden auf der Grundlage einer freiwilligen Vereinbarung mit dem Umweltministerium der Ammersee, der Chiemsee und der Starnberger See von Seglern nicht genutzt, um im Sinne des Vogel- und Naturschutzes einen Beitrag zu leisten. Diese Vereinbarung ist einer von vielen Bausteinen im Kontext mit dem Ramsar-Abkommen, welches 2021 sein 50-jähriges Jubiläum verzeichnen konnte. Die drei großen Voralpenseen sind drei von neun Ramsar-Gebieten in Bayern.
Ramsar-Abkommen
Ramsar ist der Name einer iranischen Stadt am Kaspischen Meer. Dort wurde am 2. Februar 1971 erstmals eine internationale Vereinbarung zum Schutz eines Typus von Lebensräumen geschlossen: „Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung“.  Es ist das erste globale Naturschutzabkommen, das sich nicht (nur) den Schutz einer einzelnen Art, sondern den Schutz eines bestimmten Lebensraum-Typus, eines bestimmten Ökosystems zum Ziel setzt. Damit wurde es zum Wegbereiter für das 1992 in Rio de Janeiro geschlossene "Übereinkommen zum Schutz der biologischen und genetischen Vielfalt", der "Biodiversität" unseres Planeten.
Quelle: Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V.

Im Winterhalbjahr rasten Zugvögel auf den Gewässern, einige Arten überwintern auch – eine Störung z.B. durch Wasserfahrzeuge führt zu Auffliegen und Flucht und mindert die dringend benötigten Energiereserven der Tiere. 

Die freiwillige Vereinbarung besteht mittlerweile erfolgreich seit 25 Jahren, positive Effekte auf die Anzahl der betroffenen Vögel, aber auch auf die Artenvielfalt wurden erfreulicherweise durch den Landesbund für Vogelschutz e.V. (LBV) beobachtet und bestätigt.
Die Gebietsbetreuerinnen und -betreuer kümmern sich jeweils um die großen Seenreviere.

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Die Ramsar-Gebietsbetreuer:innen: Dirk Alfermann vom Chiemsee (links), Jana Jokisch vom Ammersee (Mitte), Markus Meßner vom Ammersee (2. von rechts) und Andrea Gehrold vom Starnberger See (rechts). Foto: LBV

 

Sie kennen Ihre Gebiete und deren Besonderheiten ganz genau und können gerne kontaktiert werden. Ihre Gebiete - die großen, (meist) eisfreien Voralpenseen - sind für überwinternde Wasservögel lebenswichtige Rückzugsorte. Darum sind sie nicht nur als Ramsar-, sondern auch als europäische NATURA 2000-Vogelschutzgebiete ausgewiesen. Allein am Chiemsee, Starnberger See und Ammersee kommen insgesamt bis zu 70.000 überwinternde Zugvögel aus ganz Europa und Nordasien zusammen.
Der Starnberger See, der im Sommerhalbjahr zum Großteil (>90%) problemlos für Wassersportaktivitäten genutzt werden kann, beherbergt z. B. im Winter tausende Reiher- und Tafelenten. Sie sind v. a. auf flachere Seebereiche angewiesen, um nach Wasserpflanzen und Muscheln zu tauchen. Doch auch echte „Nordlichter“ wie die seltenen Pracht- und Sterntaucher profitieren von der Störungsarmut und können bei den großen Sichttiefen im Freiwasser nach Nahrung suchen.
Am Ammersee werden die Wasservögel bereits seit 1966 im Winterhalbjahr gezählt. Der See gehört damit zu den am längsten und lückenlosesten erfassten Gewässern seit Einführung der internationalen Wasservogelzählung. Sehr wichtige Ruhebereiche für die Vogelansammlungen am Ammersee sind die gesamte Südbucht sowie die Nord- und die Herrschinger Bucht. Hier finden die Vögel in den Flachwasserzonen Futter und Ruhe. Unter ihnen machen auch jedes Jahr bis zu 2.000 Kolbenenten Station, eine eher seltene Wasservogelart, die über die vergangenen Jahre aber immer weiter zugenommen hat.
Der Chiemsee ist der größte der bayerischen Voralpenseen, nicht ohne Grund wird er auch Bayerisches Meer genannt. Er hat ebenfalls eine herausragende Bedeutung als Brut, Rast- und Überwinterungsgebiet für die Vogelwelt und ist damit ein wahres „Drehkreuz des Vogelzuges“. So ist er beispielsweise für die Schellente eines der bedeutendsten Überwinterungsgebiete in Bayern. Jährlich überwintern hier über 1.000 Individuen der in Baumhöhlen brütenden Wasservogelart.

Diese einfachen Regeln unterstützen den Schutz der Natur, in der Seglerinnen und Segler ihren wunderbaren Outdoorsport betreiben:
  • Meiden Sie die mit Bojen markiert Naturschutzgebiete, Laichschonbezirke sowie Ruhezonen und halten Sie Abstand von Schilfgebieten und Kiesbänken (>100 m). Diese Bereiche sind die „Kinderstube“ unserer Gewässer.
  • -Beachten Sie die Winterruhe auf den Voralpenseen (Nov. - März) und halten Sie immer Abstand zu Vogelansammlungen (>300 m), um die störungsempfindlichen Zugvögel nicht aufzuschrecken. Wenn der erste Vogel flieht, fliegt oft der ganze Schwarm auf.
  • Informieren Sie sich vor Ihren Fahrten über die Befahrungsregeln auf Ihrer Route. Geben Sie Ihre Kenntnisse weiter und motivieren Sie durch eigenes vorbildliches Verhalten auch Jugendliche und andere Wassersportler, sich umweltbewusst zu verhalten.

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Wasservogelansammlung am Starnberger See (Foto: Gehrold)

Erste Regatta in 2022, 2ter Platz für Jakob Meggendorfer und Andi Spranger vor Lanzarote.

Von Mittwoch bis Samstag fand auf der Kanareninsel Lanzarote die "Lanzarote Winter Series" statt. Nachdem die zwei 49er Segler die letzten vier Wochen vor Ort trainiert hatten, war es für sie eine gute Möglichkeit zu testen, wie sie sich im Vergleich zur Konkurrenz entwickeln konnten.


Die Regatta ging über vier Tage, wobei von 20 Knoten und 2m Welle bis hin zu absoluten Leichtwindbedingungen alles dabei war. Nach neun Wettfahrten und dem Medal Race erreichten Jakob und Andi den zweiten Platz von 24 Startern.

"Mit dem Ergebnis sind wir auf jeden Fall zufrieden und freuen uns auf den kommenden Worldcup in Palma Anfang April. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an unsere Coaches Max Groy und Thomas Plößel und natürlich an alle unsere Unterstützer und Sponsoren."

Olympiamedaillen Gewinner Diego Botin mit seinem neuen Vorschoter Florian Trittel (beide Spanien) gewannen diese erste Regatta im 49er in 2022.

 

In der Klasse der ILCA7 ersegelte Philipp Buhl den 5 Platz nach 10 Rennen, sein Trainingspartner Nik Aaron Willim sicherte sich mit zwei ersten Plätzen am Ende Platz 2 und Julian Hoffmann erreichte Platz 17 von 32 Startern.

Link zur Ergebnisliste

https://youtu.be/vbmz2u7ohH4 

 

Der Bayerische Seglerverband trauert um seinen ehemaligen Vorsitzenden Dr. Ernst Bullmer.

 Ernst_Bullmer_2009.jpegMit Ernst Bullmer ist eine der prägendsten Persönlichkeiten im bayerischen und im deutschen Segelsport 94jährig verstorben. Dr. Ernst Bullmer war von 1966 bis 1973 Vorsitzender des BSV. Ein Höhepunkt war sicher die Olympiade 1972 in München und Kiel. Sein Engagement für den bayerischen Segelsport zeichnete sich aus und von den 17 Seglern in der Deutschen Olympiamannschaft kamen 10 aus bayerischen Vereinen. Am Ende seiner Amtszeit überreichte ihm der Vorsitzende des BLSV, Rudolf Sedlmayer, die Eherennadel in Gold für seine hervorragende Arbeit. Dr. Ernst Bullmer segelte jedes seiner vielen Boote mit großer Hingabe und viel Erfolg. Er war schnell im FD und in den Kielbootklassen taktisch ein überragender Segler. Gemeinsam mit seiner Frau Erika umrundeten sie als die ersten deutsche Segler die Welt in einem Katamaran, wofür er 1981 mit dem Trans-Ocean Preis ausgezeichnet wurde. Möge er in Frieden ewig weitersegeln.

Die interne Konkurrenz der drei deutschen 49er Topteams motiviert sie enorm.

 


Interview mit Andreas Spranger über die Teilnahme an der Weltmeisterschaft der 49er im Oman.

Eine der letzten Segelhighlights des Jahres 2021 war die WM der 49er, 49FX und Nacra vor der Küste des Oman im Barcelo Mussanah Resort, dem Stützpunkt von Oman Sail. Dabei holten die 49er Olympia-Segler Tim Fischer und Fabian Graf Silber, Paul Kohlhoff und Alicia Stuhlemmer im Nacra17 Bronze. Als drittes Team waren die zwei bayerischen 49er Segler Jakob Meggendorfer und Andreas Spranger (beide BYC), die mit dem 11. Platz das Medalrace nur knapp verpassten, im Oman dabei. Nachdem beide wieder zurück im Stützpunkt Kiel waren, sprach Bernd Hassenjuergen mit Andreas Spranger.

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                              Andreas Spranger und Jakob Meggendorfer im 49er. Foto: Anna Suslowa

WM-Medalrace um einen Platz verpasst. Wie habt ihr das persönlich verarbeitet?

Da waren wir schon ziemlich enttäuscht, es fehlten uns am Ende nur drei Punkte zum Einzug in das Medalrace. Wir wussten, dass wir das Zeug haben in den Top fünf mitzuspielen. Wir hatten einen sehr soliden Einstieg in den Wettkampf und waren nach der Qualifikationsphase dritte. Leider konnten wir das aber nicht halten. Nach der WM haben wir in Kiel mit unserem Coach Max Groy alles Revue passieren lassen und die Rennen analysiert. Gut war, dass wir viel aus der Vorbereitungszeit umsetzen konnten, leider haben wir aber in drei Finalrennen sehr individuelle Fehler gemacht, die uns viele Punkte gekostet haben. 

Wie habt ihr euch auf die WM vorbereitet?

Die Vorbereitung hat im Oktober mit zwei Trainingslagern in Marseille gestartet, dort haben wir mit vielen internationalen Teams zwei Trainingswettkämpfe organisiert. In den Oman sind wir zwei Wochen vor der WM gereist, um uns zu akklimatisieren und das Revier kennenzulernen. Einige Tage vor der WM segelten wir noch die Asian Championships mit, bei der schon fast alle WM-Teilnehmer dabei waren und konnten diese mit einem soliden siebten Platz beenden. Alles in allem war die Vorbereitung sehr intensiv, um das Revier gut kennenzulernen. Der DSV war mit vier Teams vor Ort, drei im 49er und dem Nacra Team.

Was waren eure persönlichen Highlights der WM? 

Zum einen das super Segelrevier. Wir hatten jeden Tag einen thermischen Wind von 7-12 Knoten bei einer Wasser- und Lufttemperatur von 30 Grad. Das ist selbst für uns eine Besonderheit. Dazu kam, dass alle Segler gemeinsam in einem Hotel im Sailing Center gewohnt haben. Es war großartig, dass alle Segler an einem Fleck waren. Wir haben uns am Abend beim Essen getroffen, in den Trainingspausen am Pool oder im Boat-Park. Das war schon etwas Besonderes, bei den Regatten siehst und triffst du ja sonst nur deine Bootsklasse. Hier waren alle vor Ort, du hast die anderen Teams aus verschiedensten Nationen getroffen, mit ihnen Abend gegessen, das war ein besonderer Spirit.

Segeln im Oman; wie habt ihr das Land und die Segelszene dort erlebt?

Wir waren zunächst überrascht als die Entscheidung kam die WM im Oman auszutragen und dann auch skeptisch. Aber als wir vor Ort ankamen waren wir positiv überrascht. Es ist ein wunderschönes Land, die Leute vor Ort sind sehr freundlich und hilfsbereit. Das Event war wirklich gut organisiert, es hat an nichts gefehlt. Für uns war es von den Abläufen und der Organisation eines der entspanntesten Events, das wir bisher hatten. Außer an den zwei freien Tagen haben wir vom Oman leider zu wenig gesehen. Die Canyon- und Wüstentour am letzten Tag, die wir gemeinsam mit den Österreichern gemacht haben, war sehr beeindruckend.

Werden wir in Zukunft noch mehr hochkarätige Segelevents an der Küste der arabischen Halbinsel sehen? Ist das eine Alternative zu Auckland, Sydney, Valencia …..?

Noch fehlt die Segelbegeisterung im Oman, kein Vergleich zum Beispiel mit Sydney oder Auckland, wo Segeln einen ganz anderen Stellenwert genießt und die Zuschauer einfach begeistert beim „public viewing“ sind. Das fehlt sicher im Oman. Aber warum nicht! Ich kann mir schon vorstellen, dass die Leute vor Ort dann auch mehr Interesse am Segeln entwickeln. Auf jeden Fall werden sie ein geiles Event auf die Beine stellen können. Aber noch mehr Spaß macht es natürlich, wenn man merkt, dass der Sport wirklich ein breites Interesse in der Bevölkerung weckt.

Wie geht es jetzt weiter, was sind eure Ziele im Jahr 2022?

Jetzt sind wir erst mal in Kiel, im Januar geht es dann mit dem German Sailing Team nach Lanzarote. Dort haben wir perfekte Segelbedingungen, kaum Ausfall wegen zu wenig oder zu viel Wind. Nur die Reise dorthin ist doch sehr lang. Erst geht es mit dem Hänger in den Süden Spaniens und dann noch zwei Tage mit der Fähre nach Lanzarote, in Summe also fünf Tage. Das German Sailing Team wird dort mit allen olympischen Bootsklassen vor Ort sein, alle Trainer und Material-Experten werden dabei sein. Und auch international werden einige Teams dort trainieren. Wir werden uns vor Ort sicher die meiste Zeit mit den neuen Segeln und den neuen Masten der 49er Klasse beschäftigen. Die Anpassung an den anderem Hersteller, neuen Schnitt und das andere Design, sowie die richtigen Trimm-Einstellungen zu finden, das sind sicher erst einmal die Schwerpunkte. Im März geht es dann mit den neuen Erkenntnissen direkt zum Euro-Cup nach Palma. Danach geht es zügig weiter mit einem vollem Saisonplan, World Cup in Hyères (F), Euro Cup in Medemblik (NL), EM in Aarhus (DK), und der Saisonhöhepunkt, die WM in Kanada in Halifax. Da wollen wir in die Top 10 fahren!

Paris/Marseille 2024 ist dann das große Ziel?

Ja klar, nach unserer Olympiakampagne für 2020/2021, in der wir dritte geworden sind und bestes Nachwuchsteam waren, haben wir die Olympischen Spiele 2024 ganz klar als Ziel gesetzt. Wir haben nach den letzten Spielen viel in unserer Dreiertrainingsgruppe trainiert und uns weiterentwickelt. Die interne Qualifikation wird voraussichtlich 2023/2024 stattfinden. Zeitgleich müssen wir aber auch Deutschland als Nation in unserer Bootsklasse qualifizieren. Klar ist die interne Konkurrenz groß, aber wenn du zu den olympischen Spielen willst, willst du ja auch ganz vorne dabei sein. Daher ist der interne Wettbewerb sehr gut. Wir puschen uns gegenseitig und die Ergebnisse zeigen, dass wir international alle vorne mitspielen können. Und wer die interne Qualifikation gewinnt hat dann auch gute Chancen bei den olympischen Wettbewerben eine Medaille zu holen. Dieser interne Wettbewerb motiviert uns enorm.

Wie war euer Weg in den DSV Kader? Habt ihr Tipps für unsere segelbegeisterten jungen Segler: innen?

Mit dem 29er hatten wir den ersten Kontakt zum DSV und den Strukturen in Kiel. Der Umstieg in den 49er im Jahr 2014 zeigte uns schnell, dass die Trainingsmöglichkeiten in Kiel einfach besser als in Bayern sind. Aber uns war wichtig nicht zu überstürzt nach Kiel zu ziehen. Deshalb haben wir zunächst unser Abitur in Bayern abgeschlossen, sind viel zu Trainings nach Kiel gependelt und erst 2016 sind wir gemeinsam nach Kiel gezogen. Das war die richtige Entscheidung. Wir studieren in Kiel, unsere Freunde leben hier und wir haben die ganze Segel-Infrastruktur mit dem DSV vor Ort. Es macht das Leben deutlich leichter. Bei vielen Entscheidungen hat uns die Laufbahnberatung des Olympia Stützpunktes sehr geholfen und die sind auch für Nachwuchssegler immer ansprechbar. Hier vor Ort ist es eine echte Segelcommunity. Alle Klassen sind hier am Stützpunkt vertreten, viele Segler: innen leben hier auch in Segel-WG´s.

Wie sehr unterstützen euch der DSV und der BSV? 

Wir bekommen eine gute Unterstützung von beiden Verbänden. Der DSV stellt Trainer, Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung und vom BSV gibt es eine jährliche Projektförderung für zusätzliche Trainer und Experten. Unser Material müssen wir selbst finanzieren und das geht nur mit Hilfe von Sponsoren, Spenden und der Unterstützung unseres Clubs. Wir wissen die Förderung von allen Seiten sehr zu schätzen. Vielen Dank an dieser Stelle an alle, die uns auf unserem Weg unterstützen!